Die Kirche "St. Agatha und St. Ottilia" ist eine typische Dorfkirche. Sie ist normalerweise nur zu den Gottesdienstzeiten geöffnet. Für eine Besichtigung kann der Schlüssel aber im Pfarramt geholt werden.
Der heutige Chorraum und der Turm wurden um 1468 erbaut. Die 1,6 m starken Mauern des Turmes weisen darauf hin, dass die Kirche früher als Fluchtkirche gestaltet war. Das Dach des 28 m hohen Turms zieren zwei Wetterfahnen mit dem Antoniterkreuz und dem Doppelkreuz des Kreuzherrn-Ordens. Beide Symbole finden sich auch an anderen Stellen der Kirche, weil die beiden Memminger Klöster bzw. deren Stiftungen des Unter- und Oberhospitals für die Kirche zuständig waren.
1752 erfolgte ein Umbau: In nur sieben Monaten wurde das alte Kirchenschiff abgerissen und ein neues, größeres aufgebaut. Gestaltet wurde die Kirche zeitgemäß im "Lutherbarock": Zwar mit barocken Stilelementen wie Stuckdecken, aber weitaus zurück haltender als in katholischen Barockkirchen. Kanzel und Taufstein stammen aus dieser Zeit, auch der gotische Chorraum wurde barockisiert.
Seine jetzige Gestalt erhielt der Innenraum der Kirche zwischen 1895 und 1899. Im Chor und im Kirchenschiff wurden zwei große Deckengemälde angebracht: Die Himmelfahrt Christi und das Lamm als Symbol des wiederkommenden Christus. Der Hochaltar stammt von dem Kunstschnitzer Leonhard Vogt, der auch die Altäre etlicher anderer Kirchen in und um Memmingen gestaltet hat. Neben Christus am Kreuz sind die Apostel Petrus und Paulus dargestellt. In der Predella des Altars sieht man das Lamm aus der Johannesoffenbarung, dargestellt auf dem Buch mit den sieben Siegeln.
Auch die Orgel wurde bei der Renovierung 1897 erneuert. Das zweimanualige Instrument stammt aus der Hand des Orgelbauers Sieber.
Die Kirche verfügt über drei Glocken. Die kleinste davon ist die älteste und wurde 1683 in Memmingen gegossen. Geläutet werden sie zu den Gottesdiensten und zu den täglichen Gebetszeiten um 5.30 Uhr, um 11.00 Uhr, um 16.30 Uhr und abends je nach Jahreszeit zwischen 18.00 und 21.00 Uhr.
Die Gemälde folgen einem Bildprogramm: An der Nordwand des Kirchenschiffs links die Verkündigung der Geburt Jesu an Maria durch den Erzengel Gabriel, rechts daneben Jesu Geburt. Im Chorraum links ein Bild des Gekreuzigten mit Maria und Johannes. Eine Bildunterschrift weist auf die wichtige Bedeutung des Kreuzestodes Jesu hin: "Wann Sünde mich befleckt, wan Tod und Höllen-Rachen, wan Teuffel ängsten mich und setzen hefftig zu, wann das Gewissen nagt und läset keine Ruh: So kan o Herr! Dein Blut mich rein und selig machen." Das Bild gegenüber weist auf einen Vorboten des Gekreuzigten im Alten Testament hin: die Opferung Isaaks. Daneben ist die Taufe Jesu dargestellt. Die Gemälde an der Südwand des Schiffs stellen Ostern und die Himmelfahrt Christi dar und beschließen die Lebensgeschichte Jesu.
Außerdem finden sich in der Kirche ein Gemälde mit Martin Luther in Lebensgröße (gegenüber der Kanzel), drei Bilder an der Brüstung der Empore mit der Taufe Jesu und dem letzten Abendmahl als Hinweis auf die beiden evangelischen Sakramente und einer Pfingstdarstellung in der Mitte, die die Bedeutung des Heiligen Geistes für die Gemeinde unterstreicht. Auf der Empore findet sich eine Gedenktafel an Pfarrer Johann Georg Hommel.
Die farbigen Fenster im Chorraum wurden 1874 von Gemeindegliedern gestiftet und im sog. Tapetenmuster gesetzt. In den vorderen Fenstern des Kirchenschiffs sind die vier Evangelisten dargestellt.